Hyperaktivität, Depressionen und Erschöpfungszustände in einem neuen Licht

Laut Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit leiden zwei bis zehn Prozent aller Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen an ADHS. Immer noch sehen viele Ärzte und Eltern keine andere Lösung, als ihren Kindern die Psychodroge RITALIN zu verabreichen. Ein jüngst wieder entdeckter Zusammenhang hat jedoch das Potential, wie eine Bombe in dieses Gebiet der Medizin einzuschlagen: Verschiedene Forschungen deuten darauf hin, dass ADS und ADHS Folgen der Kryptopyrrolurie (kurz KPU) sind, eine Stoffwechselstörung, die in den meisten Fällen mit Mikronährstoffen ausgeglichen werden kann.

Was ist Kryptopyrrolurie?
Kryptopyrrolurie ist der Name eines Nährstoffmangels, der zu vielen Krankheiten führen kann. Es handelt sich um einen chronischen Mangel von Vitamin B6 und Zink in der Zelle, der nicht durch eine normale, gesunde Mischernährung ausgeglichen werden kann. Menschen mit diesem Defizit sind Pyrroliker. Überraschend ist, dass ein hoher Prozentsatz von Kindern und Jugendlichen mit dem Aufmerksamkeits-Defizit – (ADS), und vor allem mit dem Aufmerksamkeits-Defizit plus Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) Pyrroliker sind. Will man diese Störung in den Griff bekommen, scheint ein Test auf Kryptopyrrolurie der sicherste Weg zum Erfolg zu sein.

Was ist die Ursache von Kryptopyrrolurie?
Für das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom gibt es heute viele Schuldzuweisungen. Erziehungsfehler der Eltern und Lehrer, das Fernsehen, der exzessive Umgang mit Computerspielen, Handy und Walkman, Stress in der Schule und innerhalb der Familie, Fast Food, Umweltgifte, Chemie und Medikamente, Alkohol und Zigarettenkonsum. Und nicht zuletzt die schwierigen sozialen Verhältnisse, in denen viele unserer Kinder aufwachsen. Nach den Erfahrungen der Ärzte ist bekannt, dass alle genannten Gründe dazu beitragen, die Kryptopyrrolurie zu verstärken. Die Ursache liegt ihnen zufolge jedoch in einer genetisch bedingten, familiär gehäuft vorkommenden biochemisch-enzymatischen Störung des Häm-Stoffwechsels (Hämoglobin: roter Blutfarbstoff). Etwa 12% der Bevölkerung sind davon betroffen (ich schätze die Dunkelziffer ist deutlich höher, pers. Anm.) Nur wenige Mediziner kamen in den letzten Jahrzehnten auf die Idee, die Ursache im Innersten des Menschen, nämlich in seinen Zellen, zu suchen.

Welche Auswirkung hat Kryptopyrrolurie im Körper?
Bereits im Jahre 1894 haben Ärzte beobachtet und dokumentiert, dass bei bestimmten Patienten Pyrrole im Urin vorkommen. Amerikanische Forscher haben dann ca. 1960 nachgewiesen, dass dies besonders gehäuft bei geistig behinderten Kindern (24%), bei Psychiatrie-Patienten (42%) und bei Schizophrenie-Patienten (52%) der Fall war. In den 40er Jahren beschrieb Dr. Carl C. Pfeiffer in hervorragender Weise die Stoffwechselstörung KPU. Sie wird verursacht durch zu viele Pyrrole im Urin, welche normalerweise an Gallensäuren (Bilirubin) gebunden und im Stuhl ausgeschieden werden. Spätestens in den 80er Jahren war somit auch in Deutschland dann bekannt, dass es Pyrroliker unter uns gibt – Menschen, die (in erster Linie genetisch bedingt) über keine Vitamin B6 Reserven verfügen. Sie verlieren B6 durch den Urin, was dazu führt, dass die Betroffenen auch an einem starken Zinkmangel leiden.

Wie kann einem Pyrroliker geholfen werden?
Das chronische Nährstoffdefizit kann nur durch die Aufnahme von zusätzlichen Nährstoffen abgedeckt werden. Wird die Pyrrolurie nicht erkannt, ist der Körper eines Pyrrolikers ein Leben lang nicht in der Lage, die durch das Eindringen von Schadstoffen, Viren oder Bakterien verursachten Schäden selbst zu beheben. Das wiederum heißt jedoch nicht, dass der Mangel von Vitamin B6 und Zink in der Zelle zwangsläufig zu Krankheiten führen muss. Diese Personen können gesund sein, wenn sie schadstoffarm leben, sich naturbelassen ernähren und nicht unter extremen Stress oder starken psychischen Belastungen stehen. Ist dies jedoch nicht der Fall, stehen die Betroffenen bis jetzt ziemlich hilflos da.

Was sind mögliche Anzeichen für eine Kryptopyrrolurie?
Immunschwäche, Multiorganerkrankungen bei Erwachsenen, Hypoglykämie (Unterzucker) und dadurch Neigung zu psychischen Störungen, ADHS, Legasthenie, Lernschwierigkeiten, Sucht, allergische Symptome, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Störungen des Kurzzeit- und Ultrakurzzeitgedächtnisses, fehlender Geruch- oder Geschmackssinn, Oberbauchschmerzen (Blähungen, Obstipation), Essstörungen, Anämie, Autismus, Epilepsie, Schizophrenie, paranoide oder halluzinoide Psychose, Depression, CFS – Chronic fatigue Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom), u.a. Alle Symptome verschlimmern sich bei Stress, wobei Pyrroliker grundsätzlich sehr stressempfindlich sind und vieles als Stress erleben, was andere Leute noch nicht als solchen wahrnehmen. Besonders im Alter bevorzugen sie das Alleinsein, die Rückgezogenheit und gelten deswegen oft als Sonderlinge.

Was tun bei Verdacht auf Kryptopyrrolurie?
Ich biete in meiner Praxis sowohl das Testset, als auch eine umfassende Beratung betreffend der Substituierung der fehlenden Nahrungsergänzungen an. Mein umfassendes Verständnis für diese Erkrankung und für alle Betroffenen beruht auf meinen eigenen ganz persönlichen Erfahrungen innerhalb meiner engsten Familie.

Wenn Kryptopyrrolurie krank macht, warum bezahlen die Kassen nicht?
In Österreich wird Kryptopyrrolurie nicht als Krankheit anerkannt, sondern wird bestenfalls als Mangelerscheinungssyndrom gesehen, welches zwar mit verschiedenen ernsthaften Erkrankungen in Zusammenhang gebracht wird, aber eben nicht als eigenständige Erkrankung nach ICD Norm existiert. Daher sind sowohl der KPU Test, als auch die nach positivem Ergebnis notwendigen Substituierungen mit Nahrungsergänzungen selber zu bezahlen und lassen sich nicht mit den jeweiligen Krankenkassen verrechnen.